Dieser Kreuzweg ist als Auftragsarbeit im Besitz der katholische Kirche St. Wigbert in Bad Hersfeld.
Die Sichtweise in dieser Darstellung des Kreuzweges ist nicht die des Betrachters einer Szene, sondern eines Begleitenden, der mit im Geschehen ist.
So befinden wir uns fast ausschließlich in der Kreuzmitte, im Zentrum. Dieser Ort hat die Farbe der Erde (Pigment gebrannte Erde) ist also Kreuz und Weg gleichzeitig. Der kreuztragende Jesus geht gebeugt, sieht nur den Weg vor sich, die Erde.
Gedankenbruchstücke und Aufschreie in Form von Schriftfragmenten des Zeitgeschehens symbolisieren stellvertretend die jeweilige Station. Ganz konzentriert ist dies bei den Zusammenbrüchen Jesu unter dem Kreuz, das diagonal das ganze Bild ausfüllt. Hier verlieren wir fast vollständig den Kontakt zum Umfeld, der Hintergrund ist schwarz.
Die beteiligten tröstenden Personen, wie Maria und Veronika, stehen nicht wie gewohnt am Kreuz, sondern sind in ihm.
Der leidende Jesus wird in diesen Kreuzweg nur in seiner Todesstunde schemenhaft dargestellt in der Geste des Vornüberstürzens. Dann löst sich die Schwere des Kreuzes des Leidens konsequenterweise auf und ein Kreuz schwebt als Symbol im Raum. In der letzten Station sehen wir das Kreuz in seiner Ganzheit, einen weißen Schatten werfend.